Der Markt Pressig trauert um seinen Ehrenbürger Hans Möckel

22. Dezember 2020 : In Trauer und Hochachtung gedenkt der Markt Pressig seines Ehrenbürgers Hans Möckel. Der Markt Pressig verliert einen beliebten und hoch geachteten Mitbürger sowie einen engagierten Kommunalpolitiker, der seine Kraft seiner Marktgemeinde, den Vereinen und Verbänden, der Kirche und dem Wohl seiner Bürgerinnen und Bürger widmete. Unser Hans war ein großes Vorbild das kommunale Geschehen des Marktes Pressig und ein Mensch „von echtem Schrot und Korn“. Für all das Gute, das die Gemeinde durch Hans Möckel erfahren durfte, sagen wir ein herzliches „Vergelt´s Gott“. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Pater Helmut Haagen OMI und Bürgermeister Stefan Heinlein würdigten in einem Trauergottesdienst in der St. Bartholomäus Kirche in Rothenkirchen die großartige, ehrenamtliche Lebensleistung, des Verstorbenen, der sich in Kirche, Kommunalpolitik, Sozialen und in Vereinen und Verbänden große Verdienste erwarb.

Sie dankten Hans Möckel für sein großes Engagement.

Das Urgestein des Frankenwaldes wurde dank seines vielseitigen Einsatzes zu einer Institution in der Region.

Corona bedingt fand die das Requiem nur in kleinen Rahmen statt. Der in Glosberg geborene Hans Möckel kam durch die Eheschließung mit seiner Ehefrau Erika im Jahr 1956 nach Rothenkirchen.

Im Jahr 2008 wurde er vom Markt Pressig, aufgrund seiner Verdienste um den Markt Pressig zum Ehrenbürger ernannt. 42 Jahre war er Mitglied im Marktgemeinderat. Zuerst von 1966 bis 1978 in Rothenkirchen und ab 1978 bis 2008 Marktgemeinderat im Markt Pressig und in diesen 30 Jahren war er auch zweiter Bürgermeister. Seine Verdienste um die Pfarrei St. Bartholomäus Rothenkirchen hob Pater Helmut Haagen hervor.

Er nahm dabei Bezug auf das Evangelium nach Matthäus in dem der Namenspatron von „Hans“, Johannes der Täufer im Mittelpunkt steht. Hierin wird Johannes der Täufer als Wegbereiter für die Menschen genannt, der ihnen Zugang zu Gott ermöglichte, indem er von Gott predigte und zur Umkehr mahnte.

In sehr persönlichen Worten an die Hinterbliebenen gewandt, meinte Pater Haagen: „Auch unser Hans hat durch sein großes Engagement in unserer Kirchengemeinde den Menschen einen Zugang zu Gott ermöglicht, indem er als jahrzehntelanger Kirchenpfleger die finanziellen Geschicke unserer Pfarrei leitete und so die Vorrausetzungen schuf, dass hier überhaupt Gottesdienste stattfinden konnten, denn der Unterhalt eines Gotteshauses, eines Pfarrhauses oder eines Pfarrzentrums regelt sich ja nicht von selbst“.

Der Verstorbene war aber auch jahrzehntelang als Mesner und Lektor in seiner Heimatpfarrei engagiert. „Unser Verstorbener gehörte, quasi zum Inventar dieser Kirche, denn rechnet man seine Ministrantentätigkeit in Glosberg dazu, stand Hans Möckel über 70 Jahre im Dienst der Kirche“, betonte Zelebrant Pater Haagen. Mit bewegten Worten schilderte der Prediger den Kampf von Hans Möckel um die Erweiterung des Kindergartens St. Franziskus. Das Wohl der Kinder lag ihm stets sehr am Herzen. Dies zeigten auch die jährlichen Auftritte des Verstorbenen zum Nikolaustag im Kindergarten. Pater Haagen kannte den verstorbenen, ehrenamtlichen Kirchenmann aus seiner fast 20- jährigen Tätigkeit als Pfarrer im Pfarreienverbund Pressig- Rothenkirchen- Posseck sehr genau und sprach aus Erfahrung. „Eigentlich hatte der Möckel den Nikolaus nicht gespielt, sondern ganz und gar verkörpert und es rann ihm öfter eine Träne über das Gesicht“. So fügte er weiter an: „Auch an die Kleinen im wirtschaftlichen und sozialen Sinn dachte unser Hans, wenn er als VDK- oder KAB- Vorsitzender (auch diese Funktionen hatte er über Jahrzehnte inne) sich zum Beispiel um Menschen kümmerte, die nur eine Kleinstrente hatten und daher Unterstützung brauchten.

Und Möckel habe noch etwas mit Johannes dem Täufer gemeinsam gehabt. „Der übergroße Zeigefinger war ein Erkennungszeichen vom „Möckels Hans“. Jeder im Ort kannte Hans, wenn er mit dem Zeigefinger wackelte oder um sich her deutete. Mit seinem Zeigefinger hat unser Hans deutlich gezeigt, wo es lang geht.

Und solche Leute, die im guten Sinne zeigen, wo es lang geht, braucht die Kirche wie auch jede andere Körperschaft, denn sonst verkommt ein Gemeinwesen zu einer Räuberbande wie es der heilige Augustinus in seinem Buch „Über den Gottesstaat“ geschrieben hat. Doch Hans hat mit seinem Zeigefinger nicht nur angegeben, er hat seine Finger auch für unsere Kirchengemeinde gerührt und vieles wurde durch sein Engagement verwirklicht. Hans Möckel hatte einiges mit seinem Namenspatron gleich. Doch wie Johannes der Täufer in der wüste leben, wäre für Möckel nicht in den Sinn gekommen. „Als geselliger Mensch suchte er stets die Gemeinschaft“. Sein Sinn für Humor, Spaß und Scherze zeichneten ihn vor allem in der Faschingsgesellschaft Rothenkirchen aus, deren Elferratspräsident er nach der Gründung im Jahr 1980 war und zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Und man könnte eine weitere Liste an Ehrenämtern aufführen die Hans Möckel mit Leidenschaft ausführte.

Es sei nur der Gesangverein genannt, den er 25 Jahre als Vorsitzender führte. Zudem ist der Verstorbene ein Ehrenmitglied im SV Rothenkirchen und im Schützenverein Friedersdorf. Seine politische Heimat war die CSU. Landrat Klaus Löffler fasste zum 85. Geburtstag von Hans Möckel dessen Engagement so zusammen, „das ehrenamtliche Engagement von Hans Möckel ist außergewöhnlich und beispielhaft!“ Bürgermeister Stefan Heinlein hob hervor, dass die Marktgemeinde Pressig ohne die verdienstvolle Aufbauleistung und dessen breit gefächerte ehrenamtliches Engagement in dieser Form wie heute, nicht denkbar wäre. Seine vielen Auszeichnungen und Ehrungen sind Belege für ein unermüdliches Wirken für die Allgemeinheit.

„Die kommunale Dankurkunde im Jahr 1987, das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber im Jahr 2001 und die Ernennung zum Ehrenbürger im Jahr 2008 unterstreichen die Leistung unseres Hans Möckel“, so Bürgermeister Heinlein.

Für all das Gute, das die Bevölkerung und die Marktgemeinde Pressig durch Hans Möckel erfahren durfte, sagen wir ein herzliches „Vergelt´s Gott“.