Der Markt Pressig zeigt großes Herz für Kinder und forciert andererseits Energiesparmaßnahmen.

06. März 2023 : Der Markt Pressig zeigt großes Herz für Kinder und forciert andererseits Energiesparmaßnahmen.

Der Markt Pressig zeigt großes Herz für Kinder und forciert andererseits Energiesparmaßnahmen.

Der Marktgemeinderat Pressig stimmte in der jüngsten Sitzung im Rathaus der Verlängerung der Halbtagsstelle an der Grundschule Pressig für die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ab dem Schuljahr 2023/2024 mit Abschluss einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung vorbehaltlich der staatlichen Regelförderung zu.

Nachdem die Maßnahme aktuell bis 31. Juli 2023 befristet ist, muss eine neue Kooperationsvereinbarung mit dem Örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe (Landkreis Kronach), dem örtlichen Träger einer freien Jugendhilfe (Projektträger Caritasverband für den Landkreis Kronach), dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis Kronach, der GS Rothenkirchen und dem Sachaufwandsträger Markt Pressig abgeschlossen werden.

Die Leitung der Grund- und Mittelschule Pressig bejaht einen entsprechenden Bedarf und spricht sich deutlich für eine Fortführung der JaS an der GS in Pressig aus.

Vorausgegangen war eine Präsentation über die Arbeitsschwerpunkte der JaS durch Sozialarbeiterin (B.A. Bachelor of Arts), Christina Zapf.

Sie ist seit 2017 beim Caritasverband für den Landkreis Kronach in mehreren Sozialbereichen tätig gewesen und seit März 2022 in der JaS an der Grundschule in Pressig und Rothenkirchen für die Jahrgangsstufen eins bis vier tätig.

Auf Einladung und Bitte von Bürgermeister Stefan Heinlein schilderte sie dem Gremium, nach knapp einem Jahr ihrer Tätigkeit, aus ihren Aufgaben und Erfahrungen.

An der Grundschule Pressig mit Schulgebäude in Rothenkirchen werden derzeit 145 Schüler unterrichtet. Davon sind 21 Kinder mit Migrationsgeschichte.

Bereits vor der Corona- Pandemie gab es Probleme im Sozialverhalten, psychosoziale-, erzieherische-, familiäre Probleme. Der Bedarf wurde durch die Corona Pandemie verstärkt. Unter anderem erwähnt Zapf, Gründe durch Gefühle von Unsicherheit/Angst, Homeschooling, Kontaktbeschränkungen, fehlende soziale Interaktion im KiGa- Alter, Wegfall von Gelegenheiten, die das soziale Miteinander stärken. Auch mit Wegfall von Einschränkungen durch die Corona Pandemie nehmen Probleme nicht ab es kamen neue hinzu.

Neue Krisen und andauernde Belastungen kommen hinzu: Kriegsgeschehen in Europa, Klimakrise, Energiekrise, Inflation, finanzielle Sorgen, verringerter Lebensstandard, Fachkräftemangel, vermehrte Fluchtbewegungen und mehr. Dadurch sind Familien mit vielschichtigen Belastungen konfrontiert, die negative Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben, Eltern geraten an ihre Belastungsgrenzen. Kinder sind mit psychischen Belastungen konfrontiert, sie zeigen Defizite im sozialen Miteinander, im Umgang mit Medien und in Überforderung mit schulischen Aufgaben.

Rund ein Drittel der Schülerschaft habe das Angebot zwischen März und Dezember 2022 in Anspruch genommen. Der notwendige Bedarf der Kinder kann vom System der Schule ohne die Jugendhilfe nicht aufgefangen werden. Davon überzeugte die Sozialarbeiterin auch die Räte im Gremium, die einer Verlängerung zustimmten, auch bei momentan ungewisser Förderlage durch den Staat. Das gefällt Bürgermeister Stefan Heinlein schon lange nicht. Er arbeite mit dem Bayerischen Gemeindetag und seiner Amtskolleginnen und Kollegen daran wieder eine gesicherte Regelförderung zu erhalten.

Wir müssen unsere Schulen und die Lehrkräfte unterstützen nach dem Motto: „Was Hänschen nicht gelernt, lernt Hans nimmermehr!“

Die momentane Belastung für den Markt Pressig beträgt nach derzeitiger Konstellation an jährlichen Kosten circa 24.000 Euro.

Bürgermeister und Verwaltung sind der Meinung, dass die Schulsozialpädagogik ein rein staatliches Thema werden sollte.

Weiteres wichtiges Thema für die Räte war die Vergabe von Ingenieurleistungen für die Erstellung einer Potenzialstudie zur energetischen Sanierung der Kläranlage.

Mit der Studie sollen Energiesparpotenziale im Betrieb der Kläranlage aufgezeigt werden. Die Kläranlage ist einer der größten Stromverbraucher in der Marktgemeinde.

Es sollen geeignete Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden. Die Maßnahme wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der förderfähigen Gesamtausgaben. Die Erstellung der Potenzialstudie wurde an das Ingenieurbüro MP Consult & Engineering, Pressig, zum Betrag von 26.537 Euro einstimmig vergeben.

Der Rathauschef informierte, dass der Umweltpreis des Marktes Pressig erstmals vergeben wird. Die Preisverleihung erfolgt am 26. März ab 16 Uhr im Gemeinschafshaus in Grössau.

Es werde auch wieder ein Umwelttag am 1. April mit einer Aufräumaktion stattfinden, wobei Müll aus der Landschaft beseitigt wird.

Sehr erfreulich sei auch, dass über den ILE- Zusammenschluss der Gemeinden Markt Pressig und Gemeinde Stockheim „ILE Haßlachtal“ für das Jahr 2023 wieder eine Förderung eines Regionalbudgets in Höhe von 100.000 Euro über das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken bereits in Förderzusage genehmigt wurde.              

Das Bild zeigt: Die Sozialarbeiterin Christina Zapf konnte mit einer Präsentation ihrer Arbeit an der GS Pressig das Ratsgremium des Marktes Pressig von der Notwendigkeit einer Verlängerung der JaS überzeugen. Die Arbeit ist nach Corona eher mehr als weniger geworden.

Foto: K.- H. Hofmann