Ein Holzkreuz im Wald erinnert an die Schrecken des Krieges und mahnt zum Frieden

19. August 2025: Im Wald zwischen Friedersdorf und Buchbach, unweit der Quelle des kleinen Buchbachs, steht seit kurzem ein neues Gedenkkreuz
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Buchbach/Friedersdorf – Mit einem schlichten, aber eindrucksvollen Holzkreuz haben engagierte Mitglieder des Frankenwaldvereins Buchbach in Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Rothenkirchen eine wichtige Erinnerungsstätte erneuert. Im Wald zwischen Friedersdorf und Buchbach, unweit der Quelle des kleinen Buchbachs, steht seit kurzem ein neues Gedenkkreuz – ein stiller Ort des Innehaltens, der Erinnerung und der Mahnung zum Frieden.

Bereits im Oktober 1985 war dort erstmals ein Mahnmal errichtet worden, um an drei Frauen zu erinnern, die im September 1945 kurz nach Kriegsende an eben dieser Stelle grausam ums Leben kamen. Sie wurden, im Grenzgebiet zwischen amerikanischem und russischem Militär, auf der Flucht von hinten erschossen. Der Fund der drei Toten löste damals in Friedersdorf und der gesamten Region tiefe Betroffenheit und Mitgefühl aus. Nach ihrer Identifizierung fanden die Frauen auf dem Friedhof in Rothenkirchen ihre letzte Ruhestätte. Auch ein Gedenkstein wurde durch die Initiative von Bürgern errichtet.

Als das ursprüngliche Holzkreuz, das die Namen der Opfer trug, im Laufe der Jahrzehnte unbrauchbar geworden war, entstand die Idee, die Gedenkstätte zu erneuern. Pünktlich 80 Jahre nach Kriegsende wurde nun ein neues Kreuz errichtet und im kleinen Kreis feierlich übergeben.

Forstbetriebsleiter Peter Hagemann betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Waldes als „Archiv der Kulturgeschichte“ und stellte die neu erfassten Kulturgüter im Forstbetrieb vor. Auch dieses Kreuz sei ein solches Kulturgut – ein Mahnmal gegen das Vergessen und ein Symbol der Erinnerung an die dunklen Kapitel der Geschichte.
Revierleiter Alexander Kelle dankte dem Frankenwaldverein Buchbach ausdrücklich für die Initiative: „Mit diesem Kreuz lassen wir Geschichte aufleben und schaffen zugleich einen Ort, der künftigen Generationen ins Gedächtnis ruft, welch grausame Schicksale Kriege hervorrufen.“

Auch die Gemeinde Pressig würdigte das Engagement. 3. Bürgermeister Klaus Dressel überbrachte den Dank und die Anerkennung des Marktes Pressig: „Dieses Mahnmal soll beim Betrachter Betroffenheit erzeugen und das Erinnern über die Generationen hinweg bewahren. Wir dürfen niemals vergessen, welches Leid Kriege über Menschen bringen.“

Das Kreuz, gefertigt in ehrenamtlicher Arbeit durch Mitglieder des Frankenwaldvereins, trägt Schrifttafeln mit den Worten „Im Gedenken“ sowie die Namen der drei Frauen, die „eines gewaltsamen Todes“ starben. Besonders erfreulich: Auch Kinder aus der Region, Toni Schneider und Lenox Heublein, halfen mit großer Begeisterung bei der Entstehung des Kreuzes.

So ist im Wald zwischen Buchbach und Friedersdorf wieder ein Ort entstanden, der zum stillen Gedenken einlädt – und zugleich als Mahnung in die Zukunft wirkt: für den Erhalt des Friedens und gegen das Vergessen.

Das Bild zeigt (von links): Michael Beetz (FWV Buchbach), 3. Bürgermeister Klaus Dressel (Markt Pressig), Steffen Beetz (FWV Buchbach), Forstbetriebsleiter Peter Hagemann, Revierleiter Alexander Kelle, Andi Heublein (FWV Buchbach) sowie vorne die Kinder Toni Schneider und Lenox Heublein. Foto: K.-H. Hofmann