Erneuerbare Energien - Die Wertschöpfung bleibt im Haßlachtal
Die Wertschöpfung bleibt im Haßlachtal
Den Gemeinderäten der Gemeinde Stockheim und des Marktes Pressig als ILE- (Interkommunale ländliche Entwicklung) Zusammenschluss war klar:
Man muss und will nachhaltiger werden! Beinahe wöchentlich gingen Anfragen von Projektanten zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen und Windenergieanlagen in den Rathäusern ein.
Beide Kommunen möchten sich dem notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht verschließen, sondern die Entstehung der Anlagen nach klaren Vorgaben steuern.
Der ILE Haßlachtal ist es wichtig, die Planungshoheit bei den Gemeinden zu belassen. Deswegen wurde das Planungsbüro TEAM 4 aus Nürnberg im Februar 2023 mit der Erstellung eines Standortkonzeptes beauftragt. Das Standortkonzept wurde durch das Amt für ländliche Entwicklung gefördert. Anlass für die Beauftragung war die Identifikation möglicher Standorte für die Errichtung der Anlagen, um wertvolle Landschaftsbereiche und Standorte für die Landwirtschaft zu schonen. Außerdem hat die Nutzung der Windenergie in Anbetracht der Endlichkeit vorhandener Energievorräte als klima- und ressourcenschonende Art der Energiegewinnung in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen.
Im Sommer 2023 fanden Klausurtagungen beider Gemeinderatsgremien statt, in denen man sich intensiv mit dem Standortkonzept des TEAM 4 aus Nürnberg und mit einem von der Verwaltung erstellten Kriterienkatalog zur wirtschaftlichen Betrachtung befasste und welche Zustimmung fanden.
Ziel ist es, die Bürger nicht nur über Crowdfounding beteiligen zu lassen, sondern insbesondere einen langfristigen und planbaren Bürgerstrom für das Haßlachtal zu bekommen, damit die Wertschöpfung vor Ort bleibt. Mit dieser Arbeitsgrundlage unterstützt die ILE Haßlachtal jeweils mit dem vorliegenden Standortkonzept das Ziel von Bund und Land, den Anteil der erneuerbaren Energien bei der zukünftigen Energiebereitstellung auszubauen und hierdurch den CO2–Ausstoß zu verringern.
Dabei wurden insbesondere die landschaftliche Verträglichkeit, gesetzliche Vorgaben, übergeordnete Planungen und die Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Flächen berücksichtigt.
Die Bürgermeister der beiden Gemeinden wurden ermächtigt, mit den lokalen Projektpartnern im Bereich Windkraft- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Kontakt zu treten und entsprechende Verhandlungen zu führen. Die jeweiligen Projektpartner wurden angehört und konnten ihre Konzepte vorstellen. Nach sorgfältiger Auswertung, Prüfung und Evaluierung entschieden sich beide Gemeinderatsgremien für eine zukünftige Zusammenarbeit mit der Firma Münch Energie aus Rugendorf.
Die Verwaltungen wurden ermächtigt, gemeinsam mit der Firma Münch Energie geeignete Flächen aus dem Standortkonzept zur Umsetzung des Projekts zu bestimmen, an die Eigentümer und Verpächter heranzutreten und bei Zustimmung für ein Bauleitplanverfahren zu prüfen.