Markt Pressig treibt zentrale Projekte voran – Gemeinderat und Bauausschuss fassen wichtige Beschlüsse
Pressig – Der Markt Pressig forciert die Planungen im Rahmen der Städtebauförderung, bringt wichtige Infrastrukturmaßnahmen auf den Weg und setzt ein deutliches Signal für das Ehrenamt. In den jüngsten Sitzungen des Marktgemeinderates sowie des Bau- und Umweltausschusses wurden zahlreiche zukunftsweisende Entscheidungen getroffen.
Rahmenplanung für den Ortskern vergeben
Ein Schwerpunkt der Marktgemeinderatssitzung lag auf der Städtebauförderung und dem Stadtumbaumanagement. Mit großer Mehrheit wurde der Auftrag für die Erstellung einer Rahmenplanung des zentralen Bereichs in Pressig vergeben.
Dieser umfasst die Flächen um Rathaus, Kirche, Pfarr- und Gemeindehaus sowie die Grund- und Mittelschule. Den Zuschlag erhielt das renommierte Planungsbüro UmbauStadt aus Weimar, das bereits in anderen Kommunen mit nachhaltigen Konzepten überzeugen konnte. Das Honorar beläuft sich auf rund 38.460 Euro.
Geschäftsleiter Antonio Sauchella informierte, dass die Rahmenplanung bereits bei der Regierung von Oberfranken zur Förderung angemeldet sei. Eine vorläufige Förderzusage liegt vor. „Wir sehen in diesem Projekt eine große Chance, die Ortsmitte von Pressig zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten“, betonten Bürgermeister Stefan Heinlein und 2. Bürgermeister Wolfgang Förtsch.
Die Koordination der Gesamtplanungen im Bereich der Städtebauförderung liegt seit 2024 bei der Firma cima.direkt Beratung und Management. Projektleiterin Theresa Loos und Geschäftsführer Roland Wölfel begleiten die Umsetzung.
Brückensanierung in Posseck: 90 Prozent Förderung gesichert
Ein weiteres wichtiges Thema war die Erneuerung der Forstbrücke über die Teuschnitz am Auweg in Posseck. Bauamtsleiter Andreas Schorn stellte die verschiedenen Varianten vor und erläuterte die Schwierigkeiten des Bauvorhabens.
Die nun ausgewählte Variante 3 des Planungsbüros HTS-Plan Kronach berücksichtigt alle Förderkriterien – etwa Gehwegkappen, Schrammborde und den Durchlassquerschnitt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 220.000 Euro. Besonders erfreulich: Der Markt Pressig kann mit einem Fördersatz von 90 Prozent rechnen.
Das Ratsgremium stimmte der Umsetzung einstimmig zu. „Jetzt müssen wir Vollgas geben, insbesondere bei der Einreichung der Förderanträge“, so 3. Bürgermeister Klaus Dressel (CSU). Auch Thomas Günther (Bürgergemeinschaft) mahnte Tempo an, verwies aber darauf, dass die Verzögerung am Ende von Vorteil war: „Ursprünglich hätten wir 60.000 Euro aus der Gemeindekasse tragen müssen – jetzt bekommen wir fast den kompletten Betrag gefördert.“
Stellplatzsatzung beschlossen
Ebenfalls auf der Tagesordnung stand die Einführung einer Stellplatzsatzung. Hintergrund ist das Modernisierungsgesetz Bayern, das die bundesweite Stellplatzpflicht aufgehoben hat. Ohne eigene Regelung müssten Bauherren seit 1. Oktober keine Stellplätze mehr verpflichtend nachweisen.
Der Marktgemeinderat schloss sich der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages an und beschloss eine eigene Satzung, die künftig für mehr Rechtssicherheit und Ordnung sorgt.
Ehrenamtspreis: Mehr Vorschläge dringend gewünscht
Ein weiteres wichtiges Thema war der Ehrenamtspreis des Marktes Pressig, der erstmals im Jahr 2024 vergeben wurde. „Das Ehrenamt hat bei uns einen hohen Stellenwert. Mit dem Preis wollen wir dieses Engagement sichtbar machen und würdigen“, so 2. Bürgermeister Wolfgang Förtsch.
Für 2025 wurden bisher allerdings nur fünf Vorschläge eingereicht – im Vorjahr waren es noch 13. Bürgermeister Stefan Heinlein wies darauf hin, dass sich der organisatorische Aufwand für eine große Ehrungsveranstaltung bei dieser geringen Zahl kaum rechne.
Das Gremium beschloss daher, nochmals verstärkt auf den Preis aufmerksam zu machen und eine neue Werbekampagne zu starten. Vereinsvorsitzende, Gruppen und Bürgerinnen und Bürger sind ausdrücklich eingeladen, verdiente Persönlichkeiten zu benennen.
Ausgezeichnet werden können:
Ehrenzeichen in Bronze: ab 10 Jahren Vereinsfunktionärstätigkeit oder besondere Verdienste im kulturellen, sozialen oder gesellschaftlichen Bereich.
Ehrenzeichen in Silber: ab 15 Jahren Funktionärstätigkeit oder hervorragende Verdienste.
Ehrenzeichen in Gold: ab 25 Jahren Funktionärstätigkeit oder außerordentliche Verdienste.
Bau- und Umweltausschuss: Bauanträge und Mobilfunkmast
Auch der Bau- und Umweltausschuss hatte eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten. Mehrere Bauanträge wurden behandelt und mit gemeindlichem Einvernehmen an das Landratsamt Kronach weitergeleitet.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Bauantrag zur Errichtung einer Mobilfunkstation in Friedersdorf. Auf einem gemeindlichen Grundstück am „Queraberg“ soll ein 45 Meter hoher Mast entstehen. Bedingung für die Genehmigung ist eine Sondernutzungsvereinbarung für die Zufahrt über gemeindliche Wege.
Darüber hinaus wurde dem Bauleitplan „Untere Griesleite, dritte Erweiterung“ im Gemeindeteil Welitsch zugestimmt.
Jagdgenossenschaften leisten wertvolle Arbeit
Besonders erfreut zeigte sich der Ausschuss über die Aktivitäten der Jagdgenossenschaften. Sie haben mit großem ehrenamtlichem Einsatz zahlreiche Wirtschaftswege instandgesetzt, die durch Holztransporte in den vergangenen Jahren stark beschädigt wurden.
„Diese Wege sind nicht nur für die Forstwirtschaft wichtig, sondern auch beliebte Wander- und Spazierwege. Dafür gebührt den Genossenschaften unser Dank“, betonte Sitzungsleiter Wolfgang Förtsch.
Der Ausschuss genehmigte Zuschüsse in Höhe von insgesamt 5.673 Euro:
1.964,67 Euro für die Jagdgenossenschaft Posseck
2.110,17 Euro für die Jagdgenossenschaft Rothenkirchen-Brauersdorf
1.598,17 Euro für die Wiederherstellung von Waldwegen
Fazit
Die Sitzungen machten deutlich: Der Markt Pressig stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Von der nachhaltigen Entwicklung des Ortskerns über geförderte Infrastrukturprojekte bis hin zur Stärkung des Ehrenamtes und der Unterstützung von Vereinen und Genossenschaften – die Entscheidungen zeigen den klaren Willen, Pressig aktiv und verantwortungsvoll weiterzuentwickeln.