Öffentliche Sitzung des Marktgemeinderates in der Kindergartenkrippe Rothenkirchen
Vom Fachgeschäft für Textiles zum Wohlfühlort für die Kleinsten
Pressig – Wo einst modische Outfits über den Ladentisch gingen, lachen heute Kinderstimmen durch die frisch renovierten Räume: Die neue Außengruppe des Kindergartens St. Franziskus Rothenkirchen ist beinahe fertiggestellt – und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen! „Die Marktgemeinde Pressig kann stolz auf ihre, aus einem ehemaligen Textilfachgeschäft entstandene, neue Kindergartenkrippe sein“, betonte Bürgermeister Stefan Heinlein bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung – und das nicht an irgendeinem Ort, sondern mitten in den neuen Räumen der Außenstelle.
Gemeinsam mit Mitgliedern des Marktgemeinderates, der Kirchenverwaltung der Katholischen Kirchenstiftung St. Bartholomäus Rothenkirchen, den Kindergartenleitungen und dem Architekturbüro Kersten Schöttner aus Wallenfels nahm man die Baustelle kurz vor Fertigstellung persönlich in Augenschein. Der offizielle Festakt mit Einweihung und Tag der offenen Tür ist für den 10. Mai 2025 geplant.
Heinlein erinnerte in seiner Begrüßung an den langen, intensiven und stets zielgerichteten Weg dieses Projekts. Ursprünglich war eine Teilsanierung des bestehenden Kindergartens vorgesehen – mit Ausweichquartier im katholischen Jugendheim. Doch neue gesetzliche Anforderungen machten eine grundlegende Umplanung nötig. Was zunächst als Übergangslösung in den Räumen des ehemaligen Modehauses Scherbel begann, entwickelte sich mit Weitblick und Engagement zur festen Einrichtung.
Mit Unterstützung der Eigentümerin Frau Porzelt, die ihre früheren Geschäftsräume zur Verfügung stellte, wurde ein barrierefreier Wohlfühlort geschaffen – ganz ohne zusätzliche Flächenversiegelung.
Besonders erfreulich: Vereine, Verbände und engagierte Bürgerinnen und Bürger packten tatkräftig mit an. Entkernung und Umbau wurden in Teilen ehrenamtlich unterstützt – ein gelungenes Miteinander von öffentlicher Hand und Bürgerschaft.
Nach vielen Gesprächen und Abwägungen beschloss der Marktgemeinderat 2021, das Ausweichquartier in eine dauerhafte Krippengruppe umzuwandeln. Eine mutige Entscheidung, die sich aus heutiger Sicht als goldrichtig erwiesen hat – auch im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit: Während ein Neubau mit rund 3,7 Mio. Euro und eine Generalsanierung mit 2,3 Mio. Euro zu Buche geschlagen hätten, konnten die neuen Räume mit einem Kostenrahmen von rund 1.2 Mio Euro realisiert werden – ein Vorzeigeprojekt in nachhaltiger und ressourcenschonender Kommunalentwicklung.
Trotz widriger Umstände wie Corona-Pandemie, Materialengpässen und dem Ukraine-Konflikt gelang es, die Bauarbeiten mit vereinten Kräften stetig voranzubringen.
Am 27. September 2024 war es schließlich so weit: Eltern, Kindergartenpersonal, der Bauhof und die Verwaltung organisierten gemeinsam den Umzug der Kinder in die neuen Räume – sodass bereits am 30. September 2024 der Betrieb aufgenommen werden konnte.
Auch finanziell konnte der Markt Pressig auf starke Partner zählen: Über die Regierung von Oberfranken und das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales wurden Fördermittel in Höhe von insgesamt 551.000 Euro bewilligt. Die verbleibenden Kosten trägt der Markt aus Eigenmitteln – eine Investition in die Zukunft.
Im Anschluss besichtigte das Gremium noch die aktuellen Erneuerungsmaßnahmen am Kinderspielplatz am Kindergarten St. Franziskus, welche durch den Bauhof des Marktes Pressig vorgenommen werden.
Am 10. Mai 2025 heißt es dann: Türen auf für alle Interessierten! Zur Einweihungsfeier mit Tag der offenen Tür sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild von der gelungenen Umnutzung des ehemaligen Modehauses zu machen. Ein Ort, an dem früher Trends geboren wurden, schenkt heute Geborgenheit, Bildung und Lachen – für die Kleinsten unserer Gesellschaft.