Schritt für Schritt zu mehr Energieeffizienz

04. Oktober 2022 : Das 30-jährige Bauwerk wird energetisch auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
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Nach einer kürzlich stattgefundenen Exkursion des Marktgemeinderates Pressig zur Information über Funktionsweise und Zustand der Kläranlage in Pressig.

Nun befasste sich das Gremium in der Sitzung am Dienstag im Rathaus mit der Vorgehensweise, um das über 30-jährige Bauwerk auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.

Zu einer umfangreichen Bestandsanalyse des komplexen Bauwerkes hatte Bürgermeister Stefan Heinlein als Experten, Alexander Hoderlein vom IWP Pressig und Walter Brandner vom Ingenieur Consult SRP Schneider & Partner Kronach eingeladen. Die Klärwerkstechnik, vor allem der biologischen Reinigungsstufe, ist in die Jahre gekommen und zudem einer der größten Energieverbraucher dieser Kläranlage.

Deshalb wurde das Ingenieurbüro IWP mit der Erstellung eines Regel- und Instrumentenschema der Kläranlage beauftragt. Die biologische Reinigungsstufe wird der erste große Schritt einer aus mehr Bauabschnitten bestehenden Sanierung des Klärwerks sein, erörterte der Rathauschef.

Des Weiteren wird aus der bisher einstraßigen Kaskadenanlage eine zweistraßige Anlage (die bei einer Havari weiterlaufen kann) mit vier Belebungsbecken, Rührwerken und Belüftern werden. Die beiden Hauptkomponenten müssen für eine optimale Reinigungsleistung gut zusammenspielen und werden über ein Prozessleitsystem gesteuert.

Nach den Ausführungen der beiden Ingenieure Hoderlein und Brandner fasste das Gremium den Beschluss:

Die Energie – und Prozesstechnik der Kläranlage Pressig soll auf der Grundlage der Fachplanungen seitens der Büros IWP aus Pressig und SRP aus Kronach optimiert werden.

Erster Schritt wird der Umbau und die Erneuerung der Rührwerks- und Belüftungstechnik in den Belebungsbecken sein. Weitere Schritte: Erarbeiten einer Energiestudie zur Potentialanalyse und Darstellung der möglichen Optimierungen, Bearbeitung und Aufnahme in das Förderprogramm (Richtlinie zur Förderung von Klimaprojekten im kommunalen Umfeld, Kommunalrichtlinien). Projektbegleitend erfolgt die Erarbeitung der Planungen für die Ergebnisse der Energiestudie, Umsetzung und Optimierung der Belebung, Erarbeiten der Planungen für die Umsetzung/Installation von regenerativen Energieanlagen, wie Photovoltaikanlage, gegebenenfalls Umsetzung der PV- Anlag auf der Kläranlage Pressig oder im unmittelbaren Umfeld vor der Kläranlage, Abschluss der Umsetzung der Optimierung Belebung und gegebenenfalls Fertigstellung der Installation der PV- Anlagen. Dazu hat man ein sportliches Ziel der Fertigstellung bis Ende 2023 gesetzt.

Bis auf eine Gegenstimme von Peter Barnikol- Veit (SPD) stimmten die Räte diesem Beschlussvorschlag zu. Barnikol-Veit war der Meinung, dass die Förderung eher funktionieren würde, hätte man einen Energievertrag über ökologischen Strombezug abgeschlossen.

Der Gemeinderat stimmte außerdem der Kostenvereinbarung für die zusätzlichen Baumaßnahmen im Bauabschnitt II der Dorferneuerung Friedersdorf zu.

Hierzu informierte der Bürgermeister, dass für die Straßen in Richtung Schützenhaus und Friedersdorfer Mühle sowie beim Bau des Mehrzweckhauses mit Lagerraum (Buswarte) Mehrkosten in Höhe von 610.959 Euro entstanden sind. Nach den festgelegten Fördersätzen hat der Markt Pressig davon 61.095,40 Euro Eigenanteil selbst zu tragen.

Durch Nachverhandlungen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) wurden diese beiden Straßenstücke in die Förderung mit aufgenommen.

Das Teilstück zum Schützenhaus in Länge von 150 Meter wurde bereits ausgebaut.

Das Teilstück zur Friedersdorfer Mühle in einer Länge von 340 Meter wird ab Oktober dieses Jahres voll ausgebaut und das jeweils mit Entsorgung der teils schadstoffbelasteten Altdecken. Bauamtsleiter Andreas Schorn und Bürgermeister Heinlein sprachen von einem einmaligen Angebot.

Unter Sonstiges fragte Heiko Kopp (Bürgergemeinschaf(f)t) nach aktuellem Stand der Verhandlungen hinsichtlich Kaufes des ehemaligen Hotels Hans- Veit durch das LCC- Kommunalunternehmen.

Dazu werde er in nächster Sitzung eine Stellungnahme abgeben können, wenn er sich selbst eingehend informiert habe, sagte der Rathauschef.

Außerdem kündigte er an in Kürze eine Besichtigung des Objektes Leiner- Bräu in Förtschendorf mit dem Ratsgremium vorzunehmen.

Für die einfache Dorferneuerung in Förtschendorf liege inzwischen eine Förderzusage in Höhe von rund 800.000 Euro vor. Aus dem Sonderförderprogramm der RZWas Kanalkataster 2018 hat der Markt Pressig nach Vorlage der Verwendungsbestätigung für die Kanaldigitalisierung eine Zuwendung in Höhe von 55.739 Euro bekommen.

Heinlein informierte weiter, dass die Bauarbeiten der KC 9, Ortsdurchfahrt Rothenkirchen begonnen haben (Arbeiten an Deckschicht und Profilausgleich durch Landkreis Kronach.

Und der Markt Pressig erneuert Schieber, Hydranten, Kanaldeckel, Straßeneinläufe usw.).

Vom 5. Oktober bis 14. Oktober wird es zur Vollsperrung der Straße im Weißbachgrund kommen bei Welitsch kommen. Betroffen werden vor allem Land- und Forstwirtschaft.

Grund ist eine Erneuerung zum Rad- und Wirtschaftsweg.

Eindringlich bat der Bürgermeister um Beachtung der Vollsperrung der B 85 Ortsdurchfahrt Pressig vom 17. Oktober bis voraussichtlich 5. November. Es ist kein Durchgangsverkehr möglich!

Das Bild zeigt: Sie freuen sich schon auf eine umfangreiche Sanierung und Modernisierung der Kläranlage in Pressig und danken für die Zustimmung im Marktgemeinderat. Von links Lucas Tannhäuser (Klärwärter), Bürgermeister Stefan Heinlein, Bauamtsleiter Andreas Schorn, Manfred Däumer (Klärwärter)

Foto: K.- H. Hofmann