Spatenstich zur einfachen Dorferneuerung in Förtschendorf
Im Rahmen der Vorbereitungen auf die einfache Dorferneuerung Förtschendorf wurde bereits im Jahr 2017 das Anwesen Schützengrund 8, mit 190 Quadratmeter Fläche, das sogenannte „Bauers-Haus“ durch den Markt Pressig erworben. Als eine der ersten Maßnahmen der Dorferneuerung wurde der Abriss dieses maroden Anwesens vorgenommen. Der nicht ganz einfache Abriss wurde aber durch die Fachfirma professionell erledigt und das bestehende Haus wurde bereits wieder verschiefert und eine Dämmung mit Außenputz angebracht.
Die Kostenberechnung für den Abriss belief sich auf 38.500 Euro. Demnach lag das Angebot des Mindestbietenden 9,7 Prozent niedriger. Diese Maßnahme wird im Rahmen des Zuwendungsbescheides vom 28. Juli 2022 des ALE Oberfranken, mit circa 73 Prozent gefördert.
Bürgermeister Heinlein freut sich über die positiven Beschlüsse im Marktgemeinderatsgremium und die offene und positive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aus Förtschendorf.
"Zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) können wir unsere Heimat im Frankenwald wieder ein Stück schöner gestalten“, sagte er voller Freude vor Ort und begrüßte neben den Projektpartnern und den Mitarbeitern auch den Projektleiter Werner Bauer vom ALE.
Rückblick: Auf Antrag des Marktes Pressig vom 19. Januar 2016 hat das ALE-Oberfranken am 4. August 2016 für die einfache Dorferneuerung Förtschendorf die vorzeitige Baufreigabe für die Erstellung der Objektplanung für folgende Maßnahme erteilt.
„Neugestaltung der Ortsmitte von Förtschendorf im Bereich des Umfeldes der "Roten Schule" und dem Feuerwehrhaus. Hinzu kam die Erneuerung des Fußgängerstegs“.
Die Vorplanung der genannten Maßnahmen wurde durch die Mitarbeiter der Marktgemeinde im Frühjahr/Sommer 2018 selbst erstellt.
Auf Basis dieser Vorplanungen ist mit Gemeinderatsbeschluss vom 23. September 2019 das Landschaftsarchitekturbüro Susanne Augsten aus Naila, mit der detaillierten Objektplanung für den genannten Bereich in den Leistungsphasen fünf bis neun beauftragt worden.
Die vorliegende Entwurfsplanung wurde schwerpunktmäßig im Jahr 2020 und 2021 zusammen mit der Bürgerschaft von Förtschendorf, Ortssprecherin Christina Kropp, MGR und Kreisrat Reinhold Heinlein, der Bauverwaltung und dem ALE erarbeitet.
Im Zuge der "Einfachen Dorferneuerung" hat die Verwaltung zusammen mit dem Bayernwerk die Erdverkabelung der Dachständer angestoßen. Um Synergie- und Einspareffekte zu erzielen wird mit den Tiefbauarbeiten für die Erdverkabelung auch der lokale Breitbandausbau vorangebracht. Hier werden Speedpipe-Rohre an jedes Haus verlegt.
Aufgrund des Förderbescheides vom 28.07.2022 und den geplanten zuwendungsfähigen Ausgaben von 1.105.192,49 € wurde eine Zuwendung als Zuschuss (Projektförderung) in Höhe von 73 % höchstens jedoch 800.000 € in der Form einer Anteilsfinanzierung mit Höchstbetrag vorläufig bewilligt.
Hierfür gilt ein besonderer Dank dem Amt für Ländliche Entwicklung. Die Vorplanungen ergaben ein Kostenvolumen von ca. 1,2 Mio. Euro. Aufgrund der festgesetzten Mittel habe man festgelegt, vorerst die wichtigsten Gewerke auszuschreiben, die Preisentwicklung abzuwarten und ggf. noch weitere Gewerke hinzuzunehmen.
Bewährt hat sich auch die Ausschreibung in 7 Gewerken. Durch diese gezielte Ausschreibung konnte man in allen Gewerken eine Punktlandung erzielen und es konnten auch kleinere lokale Handwerksbetriebe ein Angebot abgeben. Dies ist auch immer ein Wunsch der Handwerkskammer Kronach.
Mit der einfachen Dorferneuerung sind folgende weitere einzelne Planungsbereiche beinhaltet:
- Die Herstellung von Freiflächen. Dies beinhaltet Tiefbauleistungen für den Straßenbau, Stützkonstruktionen und Natursteinarbeiten rund um die ehemalige „Rote Schule“ und dem Feuerwehrhaus bis zur neuen Brücke.
- Weiterhin Bauleistungen im Bereich des Mehrgenerationenplatzes. Dies beinhaltet die Herstellung der Außenanlagen mit der Baustelleneinrichtung, Oberboden und Erdarbeiten, Leitungsgrabenbau und Entwässerung, Wegebau mit Geländeabstützung und die Anlage der Spielflächen und Ausstattung (z.B. Sitzbänke). Ein Gewerk ist der Bau eines Pavillons in Holzbauweise mit Schiefereindeckung.
- Hinzu kommt die Herstellung von neuen Zäunen aus Lärche. Im Bereich der Ufermauern und zum Friedhof müssen Metallgeländer auf ca. 120 lfm. angebracht werden.
- Ein weiteres Gewerk ist das Liefern und die Montage von Spielgeräten bestehend aus Doppelschaukel, Fitnessgeräten und einem Karussell.
- Am Ende stehen noch die vegetationstechnischen Leistungen mit dem Herstellen von Pflanzflächen und Pflanzarbeiten, Pflanzlieferung und der Fertigstellungspflege an. Neue Bäume werden das gesamte Areal nochmals aufwerten.
- Im Rahmen der Neugestaltung der Ortsmitte Förtschendorf sind auch vier neue LED-Straßenlampen vorgesehen. Zusätzlich muss eine LED-Straßenbeleuchtung umgebaut werden. Es handelt sich bei den Lampenstandorten um 4 m Masten mit der gestalterischen Leuchte Schreder Zylindo. Straßenbeleuchtungen sind bei Dorferneuerungen stets nicht förderfähig.
- Vorgesehen sind auch Stromanschlüsse für zukünftige lokale Veranstaltungen im Bereich der Brücke und dem Vorplatz der „Roten Schule.
Der Dank des Bürgermeisters galt aber nicht nur allen beteiligten Büro´s und Baufirmen wie der Firma SRP aus Kronach mit dem zuständigen Mitarbeiter Markus Hopfengärtner und dem Architekturbüro Augsten. Er freut sich auch über die dadurch entstandene Vereins - und Privatinitiative, welche im Umfeld der Dorferneuerung weitere Projekte wie die Ausgestaltung des ehemaligen "Leiner Biergartens" und der alten Felsenkeller voranbringen will.
Nach dem Motto "ZUSAMMEN SIND WIR BESSER" geht einfach alles leichter!
Dabei helfen die Fördermittel in der Land- und Dorfentwicklung bei uns im ländlichen Raum gleichwertige Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu schaffen.
Die vorgesehenen Mittelkürzungen für die ländliche Entwicklung machen uns die Planungen für die Zukunft deutlich schwerer, so Heinlein. Darum wolle man mit den bereitgestellten Geldern sehr sorgsam umgehen. Es sei zwar klar, dass gespart werden müsse, jedoch sind die Einschnitte in der angedachten Form vollkommen überzogen. Anstatt weiterhin für gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land zu sorgen, würden die Menschen im ländlichen Raum wieder ein Stück abgehängt werden. Hier werden z.B. die Mittel für das gut gehende Programm des Regionalbudgets für 2025 gekürzt. Gerade mit den Maßnahmen im Regionalbudget konnte man viele wichtige Kleinprojekte finanzieren.