Städtebauförderung: Der Markt Pressig geht den nächsten Schritt

30. Juni 2025: Der Gemeinderat hat beschlossen, für folgende Maßnahmen Zuwendungsanträge bei der Regierung von Oberfranken einzureichen:
Sitzung

Seit Ende 2024 ist der Markt Pressig in das Städtebauförderprogramm aufgenommen. Im Zuge dessen wurde mit Unterstützung der CIMA Beratung + Management GmbH ein Stadtumbaumanagement eingerichtet, das den gesamten Prozess fachlich und organisatorisch begleitet. Aufbauend auf den vorbereitenden Untersuchungen und Konzepten wurden nun die ersten konkreten Maßnahmen definiert.

Der Gemeinderat hat beschlossen, für folgende Maßnahmen Zuwendungsanträge bei der Regierung von Oberfranken einzureichen:

Stadtumbaumanagement (laufend)
Neugestaltung des Rathausumfelds mit Versetzung und Aufwertung des Kriegerdenkmals
(Rahmenplanung zur langfristigen Umgestaltung)
Kommunales Förderprogramm für private Eigentümer
(inkl. Gestaltungsfibel und Sanierungsberatung)
Umnutzung des ehemaligen Gasthofs Hans Veit in Rothenkirchen
(Abriss, Flächenerwerb, Nachnutzung)
Entwicklung des Bahnhofareals Pressig
(Rahmenplanung zur langfristigen Umgestaltung)
Für diese Maßnahmen wurden förderfähige Kosten von rund 969.000 € ermittelt. Je nach Maßnahme liegt der Förderanteil bei 60 %, 80 % oder sogar 90 %. Die Fördermittel fließen jedoch nur, wenn die Gemeinde selbst mit einem kommunalen Eigenanteil in Vorleistung geht. Dieser Beitrag der Gemeinde ist nicht nur finanziell erforderlich, sondern sendet auch ein wichtiges Signal an private Eigentümer: „Wir als Kommune stehen hinter den Projekten und übernehmen Verantwortung“, so Bürgermeister Stefan Heinlein. Dadurch entsteht oftmals überhaupt erst die nötige Motivation, auch in private Immobilien zu investieren.

Bürgermeister Stefan Heinlein betonte:
„Die Maßnahmen der Städtebauförderung sind ein kraftvoller Hebel für die positive Weiterentwicklung unseres Ortes. Vielleicht sieht man noch nicht morgen, was sich verändert – aber wir legen heute den Grundstein für ein schöneres, lebendigeres Pressig in den nächsten Jahrzehnten.“

Das Geld der Städtebauförderung ist weit mehr als nur ein finanzieller Zuschuss – es ist ein kraftvoller Impulsgeber für die gesamte Entwicklung einer Kommune. Es entfaltet eine Vielzahl an positiven Wirkungen, die weit über einzelne Bauprojekte hinausreichen. Wir wollen damit die Belebung und Aufwertung unserer Ortskerne erreichen, Leerstände beseitigen und Brachen wieder nutzbar machen. Es wäre wünschenswert, wenn wir mit weiteren Akteuren Altbauten sanieren und neu nutzen – statt neue Flächen auszuweisen. Das Ortsbild soll attraktiver werden und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden, damit sich unsere Bewohner wohler fühlen und Besucher gerne zu uns kommen.

Man erhofft sich auch wirtschaftliche Impulse und eine höhere Wertschöpfung vor Ort. So sollen private Investitionen angestoßen werden, weil die Kommune mit gutem Beispiel vorangeht. Die Fördergelder sollen lokal gebunden werden – an Planer, Handwerksbetriebe, Baustoffhändler und Dienstleister. Dies schafft neue Arbeitsplätze, stärkt das regionale Handwerk und fördert nachhaltige Wirtschaftskreisläufe.

Innenentwicklung als kommunales Leitbild – Beitritt zur Förderinitiative „Innen statt Außen“

Ergänzend zur Städtebauförderung hat der Marktgemeinderat beschlossen, künftig konsequent auf Innenentwicklung zu setzen. Mit dem sogenannten „Innenentwicklungsbeschluss“ bekennt sich der Markt Pressig dazu, vorrangig bestehende Brachflächen, Leerstände und Konversionsflächen zu nutzen, bevor neue Bauflächen ausgewiesen werden. Ziel ist es, den Flächenverbrauch zu reduzieren, Ortskerne zu beleben und die vorhandene Infrastruktur effizient zu nutzen.

Mit diesem Beschluss erfüllt die Gemeinde die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Förderinitiative „Innen statt Außen“ des Freistaates Bayern, die besonders hohe Fördersätze (bis zu 90 %) für innerörtliche Sanierungen, Umnutzungen und Rückbauten vorsieht.

Grundlage für diese Ausrichtung ist das bestehende Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das bereits konkrete Maßnahmen und Zielvorstellungen zur Entwicklung von Pressig und Rothenkirchen enthält.

Stabile Gebühren und mehr Planungssicherheit – Änderung des Kalkulationszeitraums

Ein weiterer wichtiger Beschluss betraf die Wasser- und Abwassergebühren. Da sich geplante Investitionen im Bereich der Ver- und Entsorgung verzögern und somit auch die Auszahlung von Fördermitteln nach hinten verschoben wird, ist eine verlässliche Gebührenkalkulation derzeit erschwert. Die Gemeinde reagiert darauf mit einer Umstellung:

Statt wie bisher alle zwei Jahre wird künftig im Dreijahresrhythmus kalkuliert. Die aktuellen Gebühren bleiben somit stabil:

Wassergebühr: 2,36 €/m³ zzgl. MwSt.
Kanalgebühr: 3,34 €/m³
Diese Entscheidung sorgt für mehr Planungssicherheit – sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Verwaltung – und federt externe Schwankungen besser ab.

Feuerwehr Rothenkirchen: Neue Führung bestätigt

Der Marktgemeinderat bestätigte die im Mai 2025 gewählten Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Rothenkirchen für die Dauer von sechs Jahren:

Matthias Raab als 1. Kommandant
Michael Dorschner als 2. Kommandant
Markus Beez als weiterer stellvertretender Kommandant
Bürgermeister Heinlein sprach seinen Dank an die Gewählten aus – für ihre Bereitschaft zum Dienst und ihr Engagement für die Sicherheit in unserer Heimat.

Sachstandsberichte und Ausblick

Bürgermeister Heinlein informierte über den erfolgreichen Einbau einer barrierefreien Lösung an der Bahnhofsunterführung, die von der Bevölkerung bereits sehr positiv aufgenommen wurde.

Weiterhin berichtete er über das erfolgreiche Jubiläumsfest „700 Jahre Welitsch“ und dankte der Dorfgemeinschaft für die gelungene Ausgestaltung sowie dem Gremium und den Vereinen für ihre Teilnahme an den Festlichkeiten.

Marktgemeinderat und Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Welitsch, Heiko Kopp, bedankte sich beim Bürgermeister für dessen Schirmherrschaft, bei den Mitarbeitern von Verwaltung und Bauhof für die hervorragende Unterstützung sowie bei allen Vereinen und dem Gremium für die Mitwirkung am Fest.

Hauptamtsleiter Frashek berichtete über den aktuellen Stand der Arbeiten zum Breitbandausbau in den Ortschaften Eila, Friedersdorf, Grössau und Posseck. Die Fertigstellung der Arbeiten sowie das Einblasen der Glasfasern sind für August/September vorgesehen. Die Netzübergabe soll Ende des Jahres erfolgen, sodass die Bürgerinnen und Bürger ab diesem Zeitpunkt neue Verträge zur Nutzung des Breitbandanschlusses abschließen können.

Weitere Informationen betrafen die laufenden Sanierungsmaßnahmen an den Feuerwehrhäusern in Förtschendorf und Posseck. Bürgermeister Heinlein dankte allen Beteiligten für den reibungslosen Ablauf.

Am Ende der Sitzung sprach Bürgermeister Heinlein eine Einladung zum Schützenumzug in Förtschendorf aus. Zudem bat er das Gremium um Vorschläge für die Teilnahme an der Aktion „Leuchtturm Mensch“, mit der engagierte Ehrenamtliche aus der Region gewürdigt werden.

Verkehrssicherheit im Blick

Abschließend bat Marktgemeinderätin Mirja Heinlein (CSU) darum, zeitweise eine digitale Geschwindigkeitsanzeige im Bereich der Brücke „Pressig West“, in Höhe des Kindergartens Pressig, aufzustellen. Der Hinweis wurde aufgenommen. Die Verwaltung prüft nun die Umsetzbarkeit, wobei zu beachten ist, dass die Messeinrichtungen eine bestimmte Messstrecke sowie einen entsprechenden Anfahrwinkel benötigen. Nach aktuellem Stand könnte dies aufgrund der örtlichen Kurvenlage schwierig sein und evtl. nicht gehen.

Mit den nun beschlossenen Maßnahmen stellt der Markt Pressig wichtige Weichen für eine zukunftsfähige, attraktive und nachhaltige Ortsentwicklung. Die konsequente Nutzung von Förderprogrammen, die klare Ausrichtung auf Innenentwicklung und die Einbindung privater Akteure machen deutlich: Pressig gestaltet seine Zukunft mit Mut, Strategie und Herzblut – auch wenn manche Veränderung erst in ein paar Jahren sichtbar sein wird. Doch der Weg ist eingeschlagen – und er führt in eine lebenswerte Zukunft für alle Generationen.